Im Ranking der beliebtesten Sportarten fällt auf, dass viele der Befragten mehr Zeit mit Radfahren, Schwimmen, Fitnesstraining oder Tennis verbringen als noch vor einigen Jahren. So geben 39 % von ihnen an, in den letzten fünf Jahren mehr Tennis gespielt zu haben als davor, auch 16 % der jüngeren Zielgruppe im Alter von 18 bis 25 Jahren sagen, sie hätten in den letzten fünf Jahren Tennis gespielt – unter den älteren Befragten ab 36 Jahren betrifft das nur 9 %.
+
836 %
Das große Comeback der Retro-Hobbys bestätigen auch die Klarna Insights**.
Tennisschuhe
Squash-Schläger
Schwimmbrillen
Tischtennisbälle
Golftaschen
Rollerblades
Der Kauf von Tennisschuhen ist im 2. Quartal 2022 im Vergleich zum 1. Quartal 2020 um + 836 % gestiegen. Squash-Schläger wurden ebenfalls stärker nachgefragt (+ 1.181 %), genauso wie Schwimmbrillen (+ 374 %), Tischtennisbälle (+ 413 %), Golftaschen (+ 618 %) und Rollerblades (+102 %).
Auch der gegenwärtige große Hype um Gesellschaftsspiele, Lego, Malen und Puzzles unterstreicht die Retro-Bewegung. So gaben 27 % der Befragten an, sich in den letzten fünf Jahren mit Puzzeln/Lego bauen beschäftigt zu haben, 31 % von ihnen waren Millennials (26 bis 35 Jahre).
Das Interesse an den vermeintlichen Lifestyle-Trends ist hingegen vergleichsweise gering. Die Gen Z (18 bis 25 Jahre) kennt Parcours (71 %), Meerjungfrauenschwimmen (47 %), Krocket (45 %), E-Skateboarding (33 %), Hobbyhorsing (20 %) oder Plogging und Hyrox (je 9 %) zwar – dennoch gibt es grundsätzlich keine Altersgruppe, in der mehr als 9 % der Befragten eine dieser Tätigkeiten ausüben.
Auch in anderen Bereichen wie etwa der Mode lässt sich gegenwärtig ein Comeback der 90er- und frühen 2000er-Trends beobachten. Sind die nostalgischen Hobbys nur ein weiterer Aspekt dieser sogenannten Y2K-Bewegung oder haben wir vielmehr die Freude an den Tätigkeiten unserer Kindheit und Jugend wiederentdeckt? Gibt es noch eine tiefere Ebene und steckt dahinter in Wahrheit ein ganz anderes Bedürfnis?
„Nostalgie ist eine psychologische Ressource, die uns stärken und unser Wohlbefinden schützen und erhalten kann. Zudem ist Nostalgie eng mit dem Sinn des Lebens verknüpft. Sie erinnert uns daran, was wirklich Sinn ergibt und zählt. Auch kann sie ein Gefühl der Selbstkontinuität und somit Selbstbewusstsein erzeugen, dass es also einen „roten Faden“ in unserem Leben gibt und dass eigene Persönlichkeitsmerkmale und Werte über die Zeit hinweg stabil bleiben. Menschen, die sehr gut mit Stress umgehen können, also eine hohe Resilienz aufweisen, berichten häufig über das Gefühl der Selbstkontinuität.
Wir brauchen im Alltag neben Phasen des Stresses auch Phasen der Ruhe und Entspannung, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Dazu zählen Sport und ‚Slow-Hobbys‘. In alten Erinnerungen zu schwärmen ist daher gar nicht so verkehrt. Vielleicht hat uns die Pandemie auch gelehrt, dass wir ‚Freizeitstress‘ nicht brauchen – und ihn auch gar nicht für uns in Kauf genommen haben, sondern eher für andere, um uns aus der Masse hervorzuheben oder um es anderen rechtzumachen.”